Herzlich willkommen!

Hervorgehoben

Der Aufruf der Zentrale für Ernährung und Hauswirtschaft in Niedersachsen, sich in einem Ideenwettbewerb mit der Wertschätzung von Lebensmitteln auseinanderzusetzen, hat uns zu dem Blog restlos-gluecklich inspiriert. Mittlerweile sind ein paar Monate ins Land gegangen, der Wettbewerb ist längst Vergangenheit, unser Blog soll aber weiterhin bestehen bleiben. Allerdings wollen wir ihn um den Themenbereich Nachhaltigkeit ergänzen. Wir möchten damit eine Plattform schaffen, in der möglichst viele Informationen zu diesem Thema geteilt werden können. Die von uns geposteten Inhalte sind eine Art Ergebnisprotokoll unseres Unterrichts, an dem wir euch teilhaben lassen möchten.

Helft uns mit euren Tipps, Tricks und Erfahrungen, die „(Lebensmittel)-Welt“ besser zu machen.

Das finden wir gut!

Die Reste-Ritter aus Kiel. Sie ernten/ verarbeiten überzähliges Obst und Gemüse, besuchen aber auch Schulklassen oder Gruppen, um mit ihnen zu kochen. Einst eine Studenteninitiative, mittlerweile eine kleine, sehr bemerkenswerte Firma. https://resteritter.de

Und den passenden Film zum Thema findet ihr hier https://www.ardmediathek.de/video/die-nordreportage/teller-statt-tonne/ndr-fernsehen/.

Die Dörrwerk GmbH aus Berlin. Hier wird vorwiegend aus Äpfeln allerfeinstes Fruchtpapier hergestellt. Mega lecker und mittlerweile auch fast im ganzen Land zu kaufen. Wer mehr wissen möchte: https://doerrwerk.de

Und, was geht sonst noch?

Wir haben euch ja schon an anderer Stelle erzählt, dass wir Zeitungsausschnitte zu unserem Blogthema sammeln. Nach zwei Monaten sah das Ganze so aus:

Die guten Nachrichten haben uns Mut gemacht, weil es schon viele Dinge gibt, die Hoffnung machen. Und die schlechten Nachrichten zeigen uns, dass es jetzt wirklich Zeit wird! Um es noch einmal mit Barack Obama auf den Punkt zu bringen: „Wir sind die erste Generation, die die Auswirkungen der Klimakrise spürt und die letzte, die etwas dagegen tun kann.“ Und wie ihr ja wisst, hat unser Essen damit jede Menge zu tun.

Aber was genau muss passieren?

Als erstes kommen diese ganzen alten Hüte: möglichst wenige Lebensmittel wegwerfen, bewusst einkaufen und Reste verwerten. Einkochen, Entsaften oder Marmelade zubereiten und damit Früchte aus der Region haltbar machen.

Zweitens Flexitarier werden, denn wenn wir es schaffen, unseren Fleischkonsum auf etwa 470 g pro Person und Woche zu begrenzen, reduzieren wir die enährungsbedingten Treibhausgase um 27 Prozent (Umweltverband WWF).

Das reicht aber nicht, denn drittens muss auch weniger produziert werden. Denn so gut die Idee von foodsharing ist, sie löst das grundsätzliche Problem nicht, es bleibt ein immerwährender Kreislauf.

Und da kommen auch wir Kunden wieder ins Spiel. Denn viertens müssen wir ganz dringend lernen/akzeptieren, dass nicht immer alles verfügbar sein kann. Nicht zu jeder Tageszeit und auch nicht das ganze Jahr über. Wir müssen es cool finden, wenn mal etwas alle ist und wir uns auf frische Ware freuen können. Das können aber nicht die Kunden allein wuppen.

Dazu müssen fünftens Gesetze erlassen werden, die Überproduktion teuer werden lassen. Es muss sich in Zukunft lohnen, nichts wegzuwerfen. Regionale Produkte müssen nicht zusätzlich ins Sortiment, sondern stattdessen.

Es ist also noch ein bisschen was zu tun, aber wir sind zuversichtlich und bleiben am Ball.

Zwischenbilanz

Wir haben uns jetzt ein halbes Jahr intensiv mit dem Thema Lebensmittelverschwendung auseinandergesetzt. Hat sich für uns etwas geändert, ziehen wir Konsequenzen daraus?

Zeyenep: Meine Mutter und ich haben uns zuhause sehr geändert. Wir kaufen mehr Sachen aus Deutschland und machen ganz oft diesen Rumfort-Topf von Amy.

Marc: Ich kenn mich jetzt viel besser mit allem aus, ich weiß einfach mehr über diese ganzen Sachen.

Petra: Mir war der direkte Zusammenhang zwischen Klima, Essen und Hunger nicht so präsent wie jetzt. Ich versuche, möglichst nichts mehr im Kühlschrank verderben zu lassen. Das ist kreativ und ich freu mich jedes Mal tierisch, wenn es wieder geklappt hat. Außerdem habe ich einen Brotkasten angeschafft und friere mehr ein. In der Schule hängen jetzt Saisonkalender für Obst und Gemüse. Bei der Herstellung von unseren Bioprodukten in der GenussWerkstatt ändern wir sämtliche Rezepturen: Statt Rohrohrzucker verwenden wir im neuen Schuljahr nur noch Rübenzucker.

Regional essen – Sommermenü

Woher weiß ich eigentlich, was wann hier bei uns wächst? Kein Problem, im Internet gibt es ja sogenannte Saisonkalender. Die haben wir uns angeschaut und jede Menge Fragen dazu beantwortet. Manche Früchte kannten wir gar nicht. Aber eins war sehr schnell klar: Im Sommer herrscht Ernte – Hochsaison. Domeniks Idee: „Lass uns doch mal ein Essen kochen, nur mit Sachen, die auch von hier sind“ Guter Plan, aber wo bekommt man die Zutaten her? Wir waren in verschiedenen Supermärkten und auf dem Wochenmarkt unterwegs. Fazit: In Supermärkten ist es oft ganz schön schwer, Sachen aus der Region zu finden, weil die Auswahl so groß ist. Auf dem Wochenmarkt geht das viel einfacher. Und das gab es dann bei unserem Abschiedsessen vor den Sommerferien: Petersilienkartoffeln, Kohlrabi-, Möhren-, Brokkoli-, Blumenkohlgemüse und eine Scheibe Zwiebel-Senfbraten. Zum Nachtisch haben wir eine Vanille-Quarkcreme mit pürierten Erdbeeren serviert.

So sah es aus, unser Sommermenü. Lecker, oder?

Mal sehen, was uns die anderen drei Jahreszeiten zu bieten haben. Nach einem Blick auf den Kalender scheint es im Frühjahr am wenigsten Auswahl zu geben.

2. Platz für unseren Blog

Ein super tolles Ergebnis, wir freuen uns riesig und machen so lange weiter, bis wir nichts mehr zu sagen haben ……, was noch dauern kann.

Tja, Maske absetzen vergessen, sorry dafür….
Braunschweiger Zeitung vom 06.07.2021

Hat essen etwas mit dem Klima zu tun?

Ja, hat es! In der letzten Zeit haben wir uns mit dem Treibhauseffekt beschäftigt. Danke an Checker Tobi, dem es mit dem Klima-Check gelungen ist, komplizierte Dinge einfach zu erklären. Kompliziert bleiben sie trotzdem, weil immer so viele Sachen miteinander zusammenhängen. Das Ergebnis präsentieren wir euch diesmal als Video. Tausend Dank an Christoph, der viele Stunden Arbeit investiert hat:

Übrigens, wenn wir in den Industrieländern die Lebensmittelverschwendung nur um die Hälfte reduzierten, hätte das auf das Weltklima denselben Effekt, als ob jedes zweite Auto stillgelegt würde. (Valentin Thurn, Frisch auf den Müll)

Frisch in den Müll

Ein Film von Valentin Thurn über die weltweite Lebensmittelverschwendung. Unser Prädikat: Besonders empfehlenswert!

Schülerstimmen

Mary: „Ganz ehrlich, ich würde nie Sachen essen, die abgelaufen sind.“

Justin: „Oh Mann, nur weil das MHD abgelaufen ist, sind die Sachen doch nicht schlecht. Du musst einfach riechen, gucken und schmecken, dann merkst du sofort, ob es noch gut ist. Das kapier ich nicht. Salz zum Beispiel liegt Millionen Jahre in der Erde und in der Packung ist es dann noch zwei Jahre haltbar?“

Maike: „Also was ich total krass fand, war das viele weggeworfene Brot und die Brötchen. Solche Massen auch bei den anderen Lebensmitteln, das hätte ich nicht geglaubt. Ich hab mir den Film sogar zweimal angesehen. Ich find ja gut, dass aus den weggeworfenen Sachen Strom gemacht wird oder Tiere gefüttert werden. Aber es wär schon besser, wenn das erst gar nicht im Müll landet.“

Zeyenep: „Das mit den Möhren oder Kartoffeln, echt, ich versteh das nicht. Die waren entweder zu krumm, zu groß, zu dick oder zu klein und werden dann einfach aussortiert. Das hat mit dem Geschmack doch gar nichts zu tun.“

Finja: „Und Eier sollen auch immer gleich groß sein, dabei gibt´s das in der Natur gar nicht.“

Marc: „Bei den Tomaten wird sogar aussortiert, wenn die Farbe nicht stimmt. Da gibt es so eine Farbskala.“

Amy: „Ich fand irre, wie viel gute Lebensmittel die Mülltaucher in den Tonnen bei den Geschäften gefunden haben. Da waren ganze Paletten mit Quark und Joghurt drin. Und alles umsonst.“

Kim: „Dass man so viel gutes Essen in der Tonne findet, hätt ich nicht gedacht. Ich find das auch gut, wenn Leute das Essen retten oder es zu den Tafeln geht. Aber wenn gleich wieder so viel neue Ware kommt, ändert sich ja nichts.“

Bela: Ich war richtig sauer, als ich die Massen an Fisch gesehen habe, die jeden Tag im Müll vom Großmarkt landen, weil sie nicht verkauft werden. Es gibt doch immer weniger Fische in den Meeren, einige sind vom Aussterben bedroht. Das ist so unlogisch, was da passiert.“

Sam: „Das mit den krummen Möhren fand ich auch richtig blöd und das mit Kamerun. Die Bananenfirma nimmt den Bauern immer mehr Land weg, weil sie immer mehr Bananen anbaut. Bei uns landen die dann oft im Müll. Die Bauernfamilie hat kein Geld für Medizin und Fleisch gibt es nie. Das ist gemein.“

Und warum ist das so?

Weil immer alles verfügbar sein muss, bis Ladenschluss. Deshalb steht immer mehr Ware in den Regalen als verkauft werden kann.

Weil es eine riesige Auswahl an Lebensmitteln gibt und die Kunden nur 1A-Produkte kaufen.

Hat unsere Lebensmittelverschwendung etwas mit dem Hunger auf der Erde zu tun?

Ja! So produzieren wir zum Beispiel mehr Brot und Brötchen, als verzehrt werden können. Der Bedarf an Weizen steigt und dadurch auch der  Preis auf dem Weltmarkt. Die armen Länder können sich den Weizen nicht mehr leisten und kein Brot mehr backen. Deshalb hat es schon Kriege gegeben, Hunger macht wütend.

Der Film ist vor über 10 Jahren gedreht worden. Hat sich in der Zwischenzeit schon etwas verändert?

Auf jeden Fall, regionale Lebensmittel, Verkaufsautomaten, Tafeln, Lebensmittelretter-Initiativen, das Bewusstsein der Menschen ändert sich gerade. Aber es gibt noch sehr, sehr viel zu tun…….